TURP (Transurethrale Resektion der Prostata)


Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) stellt schon seit Jahrzehnten den Preferenzstandard zur Behandlung der gutartigen Prostatavergrößerung dar und ist bis heute von den neueren Verfahren in punkto Verbesserung der Blasenentleerungsstörungen (Miktionsbeschwerden) nicht übertroffen. Die TURP erfolgt dabei durch die Harnröhre. Eine fortbestehende Harninkontinenz und Erektionsstörungen kommen nur sehr selten als Folgen einer TURP vor.

Was ist eine transurethrale Resektion der Prostata (TURP)?

Die transurethrale Resektion der Prostata (TURP) ist eine Operation zum Ausschneiden (Resektion) der Prostata über ein Instrument (Resektoskop) mit einer elektrischen Schlinge, welches durch die Harnröhre (Urethra) bedient wird (transurethral). Bei dieser Operationstechnik wird Prostatagewebe unter Sicht (endoskopisch) über die Schlinge, die man über einen Schaft am Resektoskop steuern kann, mittels Hochfrequenzstrom abgetragen und entfernt. Die TURP ist die Standardoperation für die gutartige Prostatavergrößerung.

Arztsuche

Ablauf der transurethralen Resektion der Prostata (TURP)

Die TURP wird meistens in Spinalanästhesie (Rückenmarksnarkose) unter antibiotischem Schutz durchgeführt. Nach dem Einführen des Instruments über die Harnröhre werden zunächst die Harnröhre und die Beschaffenheit der Prostata inspiziert. Hierzu zählt

  • das Auffinden möglicher Engstellen entlang der Harnröhre,
  • die genaue Beurteilung der Prostatagröße (z.B. die Harnröhre eingrenzende Seitenlappen),
  • der Abstand vom Schließmuskel bis zum Eingang in die Blase
  • und möglicherweise die Ausbildung eines Mittellappens, der in die Blase hineinwächst.

Hiernach erfolgen

  • die genaue Beurteilung der Blasenschleimhaut,
  • die Bestimmung des Blasenvolumens
  • und der Ausschluss von Auffälligkeiten der Blasenschleimhaut.

Nachdem der operierende Arzt die orientierende Beurteilung der Harnröhre und der Blase abgeschlossen hat (Urethrozystoskopie), führt er ein Ventilinstrument (Trokar) über die Bauchdecke in die Blase ein. Darüber saugt er den aus dem Resektoskop kommenden Spülstrahl direkt ab. Dies erlaubt eine ununterbrochene Resektion unter konstantem, hydrostatisch regulierbarem Blaseninnendruck. Die Spülstromzirkulation („continuous flow“) gewährleistet gute Sichtverhältnisse während der Abtragung des Gewebes.

Vor Beginn der TURP mit Blick durch die Harnröhre zum Blaseneingang (-hals)
Vor Beginn der TURP mit Blick durch die Harnröhre zum Blaseneingang (-hals)

Als Orientierungspunkt während der Operation, vor allem zum sicheren Abstand zum Schließmuskel, hat sich der Samenhügel (Austrittsstelle der Samenkanälchen in die Harnröhre, Colliculus seminalis) bewährt. Bis zu diesem Fixpunkt wird die Resektion der Prostata begonnen. Dabei achtet der Arzt darauf, dass kleinere Blutgefäße während der Resektion sofort verschorft werden.

Nach der Resektion, die bis zur Prostatakapsel erfolgen sollte, werden die Prostataschnipsel aus der Blase gespült und nach einer gründlichen Blutstillung und Beseitigung von Restschnipseln ein Spülkatheter transurethral und ein Bachdeckenkatheter über den Trokar eingelegt. Über den Bauchdeckenkatheter schließt der Arzt eine Dauerspülung an, die verhindert, dass Blut in der Blase oder in der Prostataloge gerinnt.

Mögliche Komplikationen und Risiken bei der TURP

Blutung und das Einschwämmen von Spülflüssigkeit in geöffnete Venen und damit verbundene Elektrolytverschiebungen sind mögliche Komplikationen, die während der Operation auftreten können und dann aber sehr gut beherrschbar sind. Die Harninkontinenz ist eine mögliche Komplikation, die nach der Operation auftreten kann, meist aber vorübergehender Natur ist und nur in weniger als 1 Prozent fortbesteht. Gelegentlich kommt es auch zum Harnverhalt durch Verschwellungen im Operationsbereich. Auch Harnröhrenengen können aufgrund der mechanischen Reizung der Harnröhre und einer damit verbundenen Narbenbildung auftreten.

Noch seltener wird von Erektionsstörungen berichtet, die aufgrund der engen Lage der Erektionsnerven zur Prostatakapsel durch das Fortleiten des Resektionsstromes auftreten können.

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Nachbehandlung nach der transurethralen Resektion der Prostata

Der Spülkatheter wird in der Regel am zweiten oder dritten Tag nach der Operation entfernt. Den Bauchdeckenkatheter entfernt der behandelnde Arzt, wenn die gemessenen Restharmengen ca. 10 Prozent der Blasenkapazität ausmachen. Ein gezieltes Beckenbodentraining nach der Katheterentfernung ist in den seltensten Fällen erforderlich, da die meisten Patienten direkt kontinent sind.

Autoren:
Dr. med. Frederik Roos
Univ.-Prof. Dr. med. Joachim W. Thüroff