Weltnierentag am 8. März – Nieren und Frauengesundheit

Jeder zweite Donnerstag im März ist offizieller Weltnierentag – 2018 ist das der 8. März. Dieses Mal steht beim Weltnierentag das Thema Nieren und Frauengesundheit im Fokus. Frauen erkranken nicht nur häufiger an der gefährlichen chronischen Nierenerkrankung (CKD) – sie gehen auch anders damit um. Weltweit sind 195 Millionen Frauen betroffen und rund 600.000 sterben Jahr für Jahr daran. Grund genug, sich näher mit dem Thema zu befassen.

Weltnierentag 2018

Wenn das Filtersystem des Körpers streikt

Die Nieren sind, zusammen mit der Leber, unser wichtigstes Entgiftungsorgan. Sie filtern jeden Tag unvorstellbare 1.800 Liter Blut und befreien es von Schadstoffen, die dann mit dem Urin ausgeschieden werden. Versagen diese wichtigen Organe, droht Lebensgefahr.

Die chronische Nierenerkrankung ist umgangssprachlich auch unter dem Begriff „familiäre Zystennieren“bekannt. Die Krankheit entwickelt sich schleichend, schreitet aber unaufhaltsam voran. Im Inneren der Niere bilden sich mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume (Zysten), die nach und nach die Funktion des Organs einschränken. Irgendwann drohen die Nieren zu versagen. Es bleiben nur Dialyse und schlussendlich eine Organtransplantation. Kein Wunder also, dass Patienten mit CDK eine kürzere Lebenserwartung haben.

Dass die chronische Nierenerkrankung zu den häufigsten vererbbaren Krankheiten zählt, wird viele überraschen. Denn im öffentlichen Diskurs kommt die oft tödlich endende Erkrankung kaum vor. Das will der Weltnierentag ändern. Der Aktionstag wurde 2006 von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie ins Leben gerufen. Er steht jedes Jahr unter einem anderen Motto und findet im Rahmen der Nierenwochen im Monat März statt.

Frau sein macht einen Unterschied – auch bei Nierenerkrankungen

Die engagierten Nierenspezialisten haben sich dieses Jahr nicht umsonst für das Motto Nieren und Frauengesundheit entschieden. Sie möchten ein Schlaglicht auf die Auswirkungen der chronischen Nierenerkrankung beim weiblichen Geschlecht werfen, denn Frauen sind in anderer Weise betroffen als Männer. So sinkt bei Frauen mit chronischer Nierenerkrankung die Fruchtbarkeitsrate und damit die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden. Zudem treten bei Erkrankten in der Schwangerschaft wesentlich häufiger Komplikationen auf. Viele Frauen neigen zu Bluthochdruck und es kommt häufiger zu Frühgeburten als bei gesunden Schwangeren. Außerdem haben Frauen in vielen Ländern dieser Welt nur eingeschränkten Zugang zu Dialyse und Organtransplantation.

Frauen haben zudem ein weniger ausgeprägtes Krankheitsbewusstsein als Männer. Sie neigen dazu, durchzuhalten und zu funktionieren und begeben sich bei Beschwerden später in ärztliche Behandlung als Männer. Dabei ist gerade bei chronischer Nierenerkrankung Prävention und frühzeitiges Handeln so wichtig. Inzwischen gibt es vielversprechende Medikamente, die das Zystenwachstum und den Verlust der Nierenfunktion deutlich verlangsamen können. Das bestätigt eine jüngst durchgeführte Studie.

Mitmachen und aktiv werden

Die Veranstalter des Weltnierentages haben sich einiges einfallen lassen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. So kann jeder unter dem Hashtag # PKDGlasWasser aller Welt zeigen, wie wichtig das kühle Nass für unsere Nieren ist. Einfach ein Glas Wasser trinken und das Bild oder Video mit dem Hashtag bei Twitter, Facebook oder Youtube posten.

Außerdem haben Interessierte während der Nierenwochen deutschlandweit den ganzen März Gelegenheit, an Veranstaltungen und Aktionen teilzunehmen. Die beste Möglichkeit, sich über Nierengesundheit und präventive Maßnahmen zu informieren und dabei auch noch nette Leute kennenzulernen!


von Die Redaktion. 07.03.2018


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