Nephrosklerose - Spezialisten und Informationen

07.11.2023
Leading Medicine Guide Redaktion
Autor des Fachartikels
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Chronischer Bluthochdruck (Hypertonie) kann eine ganze Reihe ernster Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dazu zählt auch die Nephrosklerose. Die Nephrosklerose ist eine Nierenkrankheit, die gut- oder bösartig sein kann. Demzufolge kann sich der Krankheitsverlauf sehr unterschiedlich gestalten. Die Therapie ist bei beiden jedoch identisch: Ziel ist es, den Blutdruck zu senken und eine weitere Schädigung des Nierengewebes aufzuhalten.

Im Folgenden finden Sie weitere Informationen sowie ausgewählte Nephrosklerose-Spezialisten.

ICD-Codes für diese Krankheit: I12

Artikelübersicht

Formen der Nephrosklerose

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen:

  • Der gutartigen (benignen)
  • Der bösartigen (malignen) Nephrosklerose

Bei der gutartigen Nephrosklerose kommt es zu einer langsam, aber kontinuierlich fortschreitenden Schädigung des Nierengewebes. Gleichzeitig wird unkontrolliertes Bindegewebe produziert, was wiederum zu einer Gewebeverhärtung (Sklerose) in der Niere führt. Eine weitere Begleiterscheinung sind Hyalinosen (Einlagerung transparenter Substanzen). Der Verlauf der gutartigen Nephrosklerose kann sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren erstrecken.

Im Gegensatz dazu ist der Krankheitsverlauf bei der malignen Nephrosklerose kürzer und heftiger: Es tritt eine plötzliche Verschlechterung der Nierenfunktion ein und der Blutdruck steigt stark an. Diesen Verlauf nennen Experten auch eine hypertensive Krise.

Es gibt drei Krankheitsstadien:

  1. Mikroalbuminurie: Ausscheidung erhöhter Mengen des Eiweißes Albumin über den Urin. (30 - 300 mg/d)
  2. Benigne hypertensive Nephrosklerose: Die  sind > 300 mg/d
  3. Arterio-arteriolosklerotische: Schrumpfniere mit Niereninsuffizienz

Des Weiteren unterscheiden Experten zwischen der Nephrosklerose mit und ohne Niereninsuffizienz.

Urinprobe AlbuminurieAlbuminurie (Eiweiß) sind das Leitsymptom von Nierenerkrankungen @ Saiful52 /AdobeStock

Typische Nephrosklerose-Symptome

Sowohl bei der benignen als auch bei der malignen Nephrosklerose liegen zunächst die Symptome einer arteriellen Hypertonie (Bluthochdruck) vor.

Häufig sind die Symptome recht unspezifisch und umfassen Schwindel, Sehstörungen oder ein Engegefühl in der Brust.

Bei der benignen Nephrosklerose-Form kommen schleichende, bei der malignen Form akut auftretende Symptome des Nierenversagens hinzu.

Diese beinhalten:

  • Abnahme der Harnproduktion
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Lungenödem)
  • Muskelschwäche
  • Herzrhythmusstörungen
  • Vollständige Ausfall der Nierenfunktion

Risikofaktoren für eine Nephrosklerose-Erkrankung

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Nephrosklerose zu erkranken, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • So erkranken Menschen schwarzafrikanischer Abstammung etwa viermal so häufig daran wie Menschen mit weißer Hautfarbe.
  • Weitere Risikogruppen sind Männer, Personen über 50, Raucher sowie Personen mit niedrigem sozioökonomischen Status, also u.a. geringerem Bildungsgrad.
  • Eine große Rolle spielen auch Vorerkrankungen wie beispielsweise eine Fettstoffwechselstörung oder eine verminderte Anzahl an Nierenkörperchen (Nephronen).
  • Zudem kann auch eine genetisch bedingte Anfälligkeit für die Nephrosklerose vorliegen.

Diagnose der Nephrosklerose

  • Bei der benignen Nephrosklerose handelt es sich häufig zunächst um eine Verdachtsdiagnose, die bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung aufkommt.
  • Hat der Arzt Schädigungen der Nieren festgestellt, folgt eine Untersuchung des Urins. Typisch ist eine erhöhte Eiweißkonzentration.
  • Ebenso wichtig sind umfassende körperliche Untersuchungen sowie eine ausführliche Anamnese (Erhebung der medizinischen Vorgeschichte des Patienten). Bei der Anamnese beschreibt der Patient ausführlich die vorhandenen Symptome, der Arzt deckt besondere Risikofaktoren auf.
  • Absolute Gewissheit über eine bestehende Nephrosklerose bringt erst die Entnahme einer Gewebeprobe. Die Nierenbiopsie bringt jedoch zahlreiche Komplikationen mit sich, daher verzichten Experten in der Praxis häufig darauf. Eine Therapie, die vorrangig die Wiederherstellung und den Erhalt der Nierenfunktion zum Ziel hat, ist auch ohne Biopsie möglich.

Nephrosklerose: Prognose und Therapie

Die Prognose hängt bei der benignen Variante stark davon ab, ob bereits eine irreparable Schädigung der Nieren vorliegt. Daher ist eine frühe Diagnose und Therapie von großer Bedeutung.

Bei der malignen Krankheitsform, die seltener vorkommt, liegt der Fokus auf der Normalisierung des Blutdrucks. So können Experten bleibende Schäden und Nierenversagen abwenden.

Die Senkung des Bluthochdrucks als Auslöser für die Nierenerkrankung steht im Zentrum jeder Therapie. Zu diesem Zweck kommen blutdrucksenkende Medikamente – ACE-Hemmer oder alternativ AT1-Antagonisten – zum Einsatz.

Blutdruck messenDie Nephrosklerose tritt immer zusammen mit erhöhtem Blutdruck auf @ stivog /AdobeStock

Die Höhe der Blutdrucksenkung hängt von der Eiweißausscheidung ab: Bei erhöhtem Eiweiß strebt man <130/80 mmHg an, sonst 140/90 mmHg.

Neben der Medikamenteneinnahme sowie einer strikten, regelmäßigen Kontrolle des Blutdrucks ist ein gesunder Lebenswandel von großer Bedeutung. 

So können sich auch sportliche Aktivitäten und eine Gewichtsreduktion positiv auf den Gesundheitszustand auswirken. 

Um den Blutdruck zu senken, existieren noch weitere Maßnahmen:

  • Stressabbau (etwa durch Entspannungsübungen)
  • Einschränken der Salzaufnahme beim Essen 
  • Verzicht auf alkoholische Getränke
  • Eine gesunde Ernährung ist sehr wichtig, damit sich das Nierengewebe regenerieren kann. Förderlich sind unter anderem Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren, Antioxidantien sowie Nahrungsmittel, die auf natürliche Weise zur Cholesterinsenkung beitragen)
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